Hornilos del camino - castrojeritz

328,52 km

Jeden Tag ein wenig weiter

Ich haaaaaaassseeeee Heerbergen!!!!

Diesmal haben sich eine ganze Schaar an Camino-Terroristen verbündet.

Morgens 5:30Uhr und die wühlen eine Stunde lang im Rucksack genau neben dir, anstatt ihren blöden Rucksack raus zu nehmen und dort fertig zu packen.

Dann steht eine um 6Uhr auf und macht ihre Leselampe am Bett an, macht 20min Krach um dann raus zu gehen und ihre Leselampe an zu lassen.

Um 6:30Uhr steht eine andere Frau auf, die ihr ganzes Zeug in einer sowas von nervig raschelnden Alditüte verstau hatte!
Und natürlich rein, raus, raus, rein, für bestimmt 30min.

Um 7Uhr ist mir dann der Kragen geplatzt und ich habe mich geschlagen gegeben.
Wenn du eine Stunde lang verkrampft versuchst wieder ein zu schlafen und jedes Mal wenn eine Situation entschärft ist, eine neue entsteht, kämpfst du nicht länger, sondern ergibst dich.

Ich wusste das 12 Leute in einem Raum 11 Leute zu viel waren.
Die Terrorquote ist viel zu hoch.
Von 10 Pilgern, gibt es nur 2 rücksichtsvolle.
Dieser ganze „gute Leute Quatsch!“
Alle gehen in die Kirche, wünschen dir lächelnd ein Buen Camino, tauschen ihre Medikamente aus und bieten dir jegliche Hilfe an, aaaaaaber in den Herbergen, wenn es ums aufstehen geht, dann sind es alles rücksichtslose, egoistische, unempathische, verwilderte, verrohte, hinterwäldliche, kleine Barbaren!!!
Warum betreiben sie es so suptil?
Warum im Deckmantel der Nacht?
Damit du sie nicht immer gleich wiedererkennst, weil du müde bist und es meistens noch dunkel ist?!

Drückt doch direkt das Kopfkissen auf mein Gesicht, anstatt mich 6 Wochen lang, Nacht für Nacht dem innerlichen Wahnsinn so nah zu treiben...

Ich nenne ab jetzt in einer Herberge schlafen, russisch Roulette!

Wenn mich jemand fragt ob man vor was Angst haben muss, ganz alleine, so weit von daheim, dann kann ich nur sagen:
Nehmt euch in acht vor den Herbergen und deinen Bettnachbarn!
Tagsüber die liebsten Menschen und nachts werden sie zu Michael Myers aus Halloween.

Soaaaaaa....

Ich bin dann mal wieder unfreiwillig aufgestanden und stehe um 7:30Uhr Wanderfertig im Garten!
Es ist noch nicht mal hell!
Was soll das !!!
Die beiden Polinnen sind schon los und Johanna schrieb mir, das sie den Sonnenaufgang sehen wollten und ich sie bestimmt einholen würde.

Ich hab dann erstmal noch nen Orangensaft getrunken, eine geraucht und auf den ersten Sonnenstrahl gewartet.

Als es dann soweit war, war auch Danni da, die Iatlienerin aus NRW.
Wir beschlossen dann zusammen zu laufen und starteten so gegen 8:15Uhr in heller Erleuchtung des Tages.

Danni erzählte mir, das sie letztes Jahr schonmal den Camino gelaufen ist und teilweise wegen einer Verletzung, mit dem Bus ein paar Etappen überspringen musste.

Da sie das nicht auf sich sitzen lassen wollte und generell gefallen am wandern gefunden hatte, hat sie dieses Jahr es erneut als Projekt angegangen.

Doof nur, das sie dieses Jahr kurz vor Start wieder genau die selbe Verletzung erlitt.
Der Muskel von der Hüfte bis zum Knie schmerzt wohl bei jedem An oder Abstieg.
Das nenne ich echt mal Glück.
Die Ärzte haben ihr wohl geraten, erst garnicht an zu treten dieses Jahr.
Einer wollte sie fit spritzen, der andere hat dann gesagt, ne das geht nicht, sie darf wenn nur ohne Rucksack laufen.
Sie solle sich dann halt jemanden hier suchen, der ihren Rucksack schleppt.
Sie ist trotzdem angetreten und hat auch ihren Rucksack alleine getragen.

Eigentlich war sie mit ner Gruppe anderer Italiener unterwegs, aber sie musste zwischen durch aussteigen, weil es garnicht mehr ging mit dem Bein.
Zudem war sie letztes Jahr den kompletten Camino ohne Blasen gelaufen und nun hatte sie nach 300 km schon 2.
Lief also richtig gut für sie.
Ich bete wirklich, das ich bis zum Ende so weiter machen kann, wie jetzt.
Es ist ein Wunder, das ich, die weltgrößte Sofakartoffel der Welt, so ungeschunden diesen Weg hier ablaufe.

Ich hatte nie einen Zweifel daran, das ich 800km schaffen könnte, aber ich war natürlich auf alles mögliche gefasst, was mir diesen Weg zur Hölle machen würde.

Wieviel Witze ich mir vorher anhören durfte, das ich die letzten km wenn überhaupt nurnoch auf allen 4 krabbeln werde...

Es ist ein Wunder, wie sehr man daheim mit kleinen weh wehchen zu kämpfen hat, wie sehr man denkt, das sein Körper völlig im Eimer ist und dann geht man hier hin und reißt Dinge, die andere trainierten nicht mal schaffen.

Danni erzählte mir von einer Dame, die glaube ich 19 Jahre alt und angeblich Mitglied in einem Wanderverein war.
Sie hatte Danni gefragt, ob sie sich auf den Weg vorbereitet hätte, da das ja sonst ganz schön mutig von ihr wäre.
Sie wünschte ihr viel Glück und war äußerst selbstbewusst, das sie es durch den Wanderverein ganz selbstverständlich bis Santiago schaffen würde.

Nach 3 Tagen und gerade mal 7 gelaufenen Kilometer hat sie dann abgebrochen und konnte nicht mehr.
Auch irgendwelche Schmerzen, die vermutlich durch übertreiben am ersten Tag zustande kamen.

Nicht umsonst steht im Reiseführer, das man am ersten Tag besonders vorsichtig sein soll, da viele Pilgerern dort direkt schon Füße und Knie ramponiert hatten.

Bis jetzt hatte ich ja persönlich noch keine Aussteiger kennengelernt, nur welche die den Weg von vornherein nur 1-2 Wochen eingeplant hatten.

Danni kannte wohl schon 2.

Halten wir fest, es ist also wirklich kein Selbstläufer.
Es gibt wohl genügend die nicht die ganzen 800 km gehen und auch nicht schaffen.

Ich bleibe hart.
Meine Pflegerituale mit Voltareen und Hirschtalg bleiben fester Bestandteil meines zu Bett gehens und meines aufstehens.

Ibuprofen habe ich schon lange keine mehr genommen.
Die ersten Tage brauchte ich alleine nur für die innere Sicherheit eine morgens.
Später hab ich dann zum Mittag mal eine genommen, damit die Füße und Beine auf den letzten km nicht mehr so weh tuen!
Das habe ich wie gesagt eingestellt!

Der Körper funktioniert!

Am Anfang fingen die Füße bei 10 km an zu schmerzen , dann war es nach 15 km und mittlerweile schmerzen sie erst bei 25 km.
Allerdings auch ohne Rucksack.
Mit Rucksack würde ich sagen zwischen 15-20 km.

Dennoch merkt man einfach, das sich der Körper langsam dran gewöhnt.

Ich bin wirklich gespannt was nach 800 km aus mir geworden ist.

Beim Mittag hatten wir dann Johanna und Goshia eingeholt.
Sie waren bei der Halbzeit in einem Lokal eingekehrt, welches direkt am Anfang des Dorfes auf die Pilgerer wartete.
Als wir kamen, dachte ich, sie setzen sich zu uns rüber, aber nur Johanna kam und rauchte eine mit uns, danach wollte Goshia unbedingt weiter.

So langsam machte sich das Gefühl immer mehr in uns breit, das Goshia mich unbedingt los werden wollte und deswegen auch Danni in der Herberge anbrachte, damit ich jemanden in meiner Sprache zum schnacken habe.

Andeutungen von Johanna wiesen deutlich drauf hin.
Dazu muss man sagen, das Goshia diesen Weg ja nun auch zum zweiten Mal läuft und ein Grund das versterben ihrer Mutter ist.
Johanna, hatte sichtlich genossen neue Leute kennen zu lernen und sich mit denen auszutauschen.
Zuhause verlangte ihr die Familie alles ab und es war seit langem das erste, dass sie mal wieder nur auf sich selbst schauen konnte und einfach Gott und die Welt kennenlernen durfte.
Wieder mal ein Zeichen für Ehen, die nur noch existieren , weil die Leute für die Ehe kämpfen wollen und sich dabei völlig aufgeben.
Warum geben so viele Menschen ihr wahres Ich auf , nur um den Kompromiss mit dem anderen Partner zu finden und anschließend unglücklich zu leben?
Wenn jemand nicht so sein darf wie er will, ist die Beziehung auch nicht richtig für die Person.

Leider sieht man das so oft!
Und 20 Jahre später sind die Menschen dann den Tränen nah, wenn sie mal wieder nur für sich etwas tuen dürfen.

Also liebe Menschen , verstellt euch nicht!
Seit wie ihr seit und wenn euer Partner euch so nicht akzeptiert oder verändern will, dann zieht weiter.
Niemand ist geboren worden um anderen Menschen zu gefallen, sondern um sich selbst zu verwirklichen , mit den Menschen die einen so lieben wie man ist!!!

Das heißt nicht alles hin zu schmeißen nur weil es mal nicht klappt, diese Bewegung sehen wir auch an jeder Ecke!
Mal mehr kommunizieren und schauen, ob man wirklich zusammen passt, würde einigen Pärchen schonmal etliche unglückliche Ehejahre ersparen.

Zurück zu Goshia und Johanna, die also aus völlig unterschiedlichen Gründen auf dem Camino waren.

Goshia wollte vermutlich alleine sein, bzw. alleine mit Johanna sein und Zeit zum nachdenken haben.
Johanna wiederum wollte gerne Menschen kennenlernen und einfach ne schöne Zeit verbringen.

Als wir also drauf kamen, das Goshia mich mit dem vorstellen von einer Landsfrau abschütteln wollte, habe ich beschlossen, die beiden alleine zu lassen und mit Danny erstmal weiter zu ziehen.

Auch wenn Johanna sich jedesmal gefreut hat uns zu sehen, waren die Zeichen von Goshia sehr eindeutig.

Fand es nur irgendwie schade für Johanna, da sie ja eigentlich nichts dafür konnte.

Der Camino wählt die Geschehnisse wie er es für richtig hält und somit hinterfrage ich garnicht mehr.

Mit Danni war es ganz entspannt!
Sie redet generell nicht viel und kämpft auch sehr gerne für sich selbst.
Somit musste ich weder ellenlose Dialoge befürchten und noch das ich jede 2 m anhalten musste, weil sie nicht mehr kann.

Man muss mal einfach schauen, wer so alles den Camino läuft!
Da hast du ja wirklich alles dabei.

Das Problem ist aber wie im Leben auch, man grüßt sich, man wünscht den anderen nur das beste, man hört jedem auch mal ein Stündchen zu, aber man möchte sich nicht mit jedem nen ganzen Tag am selben Fleck bewegen.

Wenn ich Revue passieren lasse, habe ich mir immer die toughen, humorvollen, sarkastischen und weltoffenen Wegbegleiter gesucht.

Melie war ne Ausnahme, aber da bin ich ja auch noch der Meinung, das ich sie einfach nur ein wenig aufpeppeln sollte.

„Nicht bummeln“
Das wird sie vermutlich Zuhause noch Monate daran erinnern, wie ich vor ihr her lief und es stets rief, wenn sie ein wenig langsamer wurde ;)

Einzelne Männer hast du fast nie gesehen, da sie schnell an andere Gruppen angeschlossen waren, oder mit ihrer Frau da waren.

Genauso sind viele Eigenbrödler dabei, die auch zu verstehen geben, das man mal hallo sagen darf, aber sich bitte nicht dazu setzen soll.

Man folgt diesen Zeichen, da man jeden seinen eigenen Camino genießen lassen will.

Wie gesagt, Danni schien locker zu sein und fluchte auch mal gerne, was vermutlich dem italienischen Temperament geschuldet war.
Somit war sie schonmal keiner von denen, die Sonntags zum Panflöte spielen geht.
Da wären die Unterhaltungen dann doch die falschen für mich ;)

An dem Tag sollten wir eigentlich laut Etappenplaner 25,28 km nach Fromista laufen.
Da der nächste Tag aber nur 18 km vorzuweisen hatte, beschlossen wir noch ein Dorf weiter zu gehen. Um am nächsten Tag 17km von der übernächsten Etappe mit zu reißen.
Insgesamt hieß das für heute dann 28 km was schon ne Ansage war, vorallem wenn du weißt, das du das diese eigentlich garnicht gehen müsstest.

15-18 km sind aber einfach zu wenig.
Da kommst du um 1Uhr an und bist null ausgelastet.
Geschweige denn, das ich garnicht wüsste, was ich den ganzen Tag noch treiben sollte.

Muss ich mir unbedingt für zuhause merken.
Anstatt sinnlos auf der Couch rum zu liegen, einfach noch was produktives machen, damit du nur 2-3 Stunden abends noch zum runter kommen hast und dann schließlich ins Bett gehst.

Vielleicht entdecke ich hier endlich einen verloren geglaubten Rythmus wieder, der auch wirklich gut für mein Wohlbefinden wäre.

Man denkt so oft, wenn man nichts macht und sich ausruhen kann, das man automatisch Energie tanken würde, aber so oft liegst du tagelang auf der Couch und fühlst dich trotzdem die ganze Woche wie gerädert.
Beste Anzeichen dafür, das der Körper was ganz anderes braucht.

Um ca 15Uhr kamen wir endlich an.
Macht sich schon bemerkbar, wenn man früh startet.
Trotz 28 km ist man realtiv zeitig fertig.
Zudem umgeht man die momentan wirklich erdrückende Hitze, die täglich gegen 15-16Uhr ihren Höhepunkt findet.

Danni ist ist auch eine Herbergs-Verfechterin, somit hieß es für mich für heute Abschied nehmen.
Ich konnte heute definitiv in keiner Herberge schlafen.
Gegen Mittag hatte ich was cooles auf booking gefunden, was zwar nicht ganz günstig war, aber wie ein wahres Schmuckstück auf dem Camino wirkte.
Ein kleines Hotel mit Dachterasse und aufgebaut wie ein kleines Schlösschen.
Mein Zimmer war 2 Stockwerke unter dem dem Erdgeschoss und man musste wie durch eine Art Gewölbe um zu den Zimmern zu gelangen.

Hier fühle ich mich wohl!
Genau was ich nach so einem Tag brauchte.

Nachdem ich duschte, eine kleine Siesta gemacht hatte, die Terrasse und den Ausblick genoss, machte ich mich auf den Weg ein kleines Restaurant zu suchen.

Als ich ein paar Straßen später ein Biergarten fand, dachte ich mir, das man da mal rein schauen könnte.

Da waren dann alle wieder.
Johanna, Goshia, Becky die Amerikanerin und auch Danny.

Zudem einige bekannte Gesichter die man so schon des Öfteren auf dem Camino gegrüßt hatte.
Die älteren Herrschaften sind da dann immer ganz euphorisch, wenn sie dich abends irgendwo wieder sehen.
Manche umarmen dich dann, obwohl du noch nie ein Wort mit Ihnen gewechselt hast.

Mensch das bräuchte Deutschland auch mal.
Einfach gegenseitig umarmen, anstatt andauernd zu lästern, oder sich ständig nur gegenseitig zu kritisieren ..

Irgendwie versteht man dann doch, warum so viele Menschen den Camino lieben.

In der Zeit ist all das Negative so weit weg.

Ich habe mich bis jetzt erst 1x aufregen müssen.
Bei der Geschichte mit dem Foto von dem Schaufenster, als Melie noch dabei war.

Ok, ja ich weiß und andauernd beim aufstehen in den Herbergen ;)

Aber sonst ist es zwischenmenschlich einfach herrlich entspannt.

Man ist soweit weg von diesen Zwängen von Zuhause!

Ich frag mich wirklich, was man davon hat sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.

Arbeitskollegen die dich beim Chef schlecht machen, Freunde die dir vorwerfen das du keine Zeit für sie hast, Partner die immer von sich meinen sie wären super entspannt, aber keine Gelegenheit auslassen um irgendwelche Spitzen in deine Richtung zu werfen, der Nachbar der sich beschwert, weil du nach 22 Uhr zu laut lachst, ganz Deutschland was sich laut Presse gerade im riesen Krieg zwischen links und rechts befindet, nen Halbtürke der öffentlich rum heult weil er den Preis seiner Feigheit nicht akzeptieren will und somit weitere keile in die Gesellschaft haut, eine Nachrichtenflut,die jeden Tag suggeriert als müssten wir alle nur noch Angst haben, wenn wir vor die Tür gehen, Behörden die dir das Leben mit ihren völlig in die Jahre gekommenen Verfahrensanweisungen zur Hölle machen, Arschgeigen die in Massen in Führungspositionen kommen und andere Menschen wie Stückvieh behandeln, weil sie nicht in der Lage sind mal ein Buch über Softskills im Unternehmen zu lesen, bzw. sie Menschlichkeit in der Berufswelt nicht interessiert...

Oft habe ich im Leben gehört, das ich vieles im Leben nicht Ernst nehme und über viele Dinge doof grinsen würde.

Ich kann nur eins sagen, auch wenn ich hier und da mich mal doch aufregen kann, geht mir das alles mittlerweile am popo vorbei.

Dieser Neid , diese Missgunst und dieser Hass unter Menschen...
Soll jeder das machen was er für richtig hält im Leben, ich lasse mich davon nicht mehr anstecken..

Vorher schon nicht und jetzt, wo ich am Camino sehe, dass es definitiv ohne geht und jeder jeden Tag einfach nur sein Tagesziel erreichen will, das man garkein Grund hat sich das Leben gegenseitig so schwer zu machen, jetzt erst recht nicht mehr.

Wenn ich wieder da bin, lasse ich mich durch niemanden mehr aufregen.
Jede Sekunde ist eine vergeudete Sekunde!

Freiheit für alle und Toleranz für jeden, der niemanden schadet.
Amen ;))

Und so genoss ich den Abend, bekam wieder mal gutes Essen und trank wieder den ein oder anderen leckeren Sangria.

Johanna und ich rauchten noch 1-2x eine zusammen, wo sie mir bestätigte das es ihr schönster Urlaub seit 20 Jahren gewesen wäre und sie mega traurig ist, morgen schon wieder heim zu müssen.
Leider hat sie nicht länger frei bekommen und somit hat sie keine andere Wahl.

Am Ende hatte Johanna noch Tränen in den Augen, da sie traurig war, das alles vorbei sei.
Becky aus Amerika war ihr wohl sehr ans Herz gewachsen und sie nahm der Abschied sichtlich mit.

Sie verabschiedete sich dann noch herzlich von mir und zog mit glasigen Augen von dannen.
Goshia sagte noch nicht mal Tschüss, womit dann ein für alle mal ihre Sicht zu den Dingen gwklärt gewesen ist.

Ich kehrte in mein Hotel zurück und genoss noch eine Zigarette auf der wunderschönen Dachterasse bevor ich dann völlig fertig vom Tag in mein Bett viel und noch immer nicht Weiter Tagebuch führen konnte.

Wenn du abends nach deinen km Märschen, mit den Leuten bis ~22Uhr bei gutem Essen und Sangria sitzt, hälst du die Augen keine Sekunde mehr offen , wenn du dann mal endlich liegst.

Zudem muss ich sagen , das ich langsam merke, das sich was am Camino verändert.
Also nicht der Camino selbst, sondern meine Sicht auf den Camino.
Genau kann ich es aber noch nicht benennen und somit halte ich mich gerne ein paar Tage zurück um die Tage dann treffender zu beschreiben.

Wie gesagt möchte ich nicht einfach schreiben;
„Heute bin ich 25 km gelaufen und morgen mach ich wieder das gleiche“.

Das wäre auch für meine Memoiren ziemlich langweilig ;)

Einige Leute lesen mein Tagebuch mit um zu schauen ob was mit einem passiert.
Welche Wirkung sowas auf einen hat und ich kann jetzt schonmal sagen, da passiert was.

Mehr dazu werde ich euch bestimmt in den nächsten Tagen verraten können ;)

Heute Klinke ich mich mal wieder aus und freue mich riesig auf die morgigen 32 km.
Meine Füße höre ich jetzt schon schimpfen... ;)

Anekdote des Tages:
Lebe nicht das Leben wie andere es gerne von dir hätten, sondern lebe das Leben was du auch wirklich leben willst.