Ich haaaaaaassseeeee
Heerbergen!!!!
Diesmal haben sich eine ganze
Schaar an Camino-Terroristen verbündet.
Morgens 5:30Uhr und die wühlen
eine Stunde lang im Rucksack genau neben dir, anstatt ihren blöden Rucksack raus zu nehmen und dort fertig zu packen.
Dann steht eine um 6Uhr auf und
macht ihre Leselampe am Bett an, macht 20min Krach um dann raus zu gehen und ihre Leselampe an zu lassen.
Um 6:30Uhr steht eine andere
Frau auf, die ihr ganzes Zeug in einer sowas von nervig raschelnden Alditüte verstau hatte!
Und natürlich rein, raus, raus,
rein, für bestimmt 30min.
Um 7Uhr ist mir dann der Kragen
geplatzt und ich habe mich geschlagen gegeben.
Wenn du eine Stunde lang
verkrampft versuchst wieder ein zu schlafen und jedes Mal wenn eine Situation entschärft ist, eine neue entsteht, kämpfst du nicht länger, sondern ergibst dich.
Ich wusste das 12 Leute in
einem Raum 11 Leute zu viel waren.
Die Terrorquote ist viel zu
hoch.
Von 10 Pilgern, gibt es nur 2
rücksichtsvolle.
Dieser ganze „gute Leute
Quatsch!“
Alle gehen in die Kirche,
wünschen dir lächelnd ein Buen Camino, tauschen ihre Medikamente aus und bieten dir jegliche Hilfe an, aaaaaaber in den Herbergen, wenn es ums aufstehen geht, dann sind es alles
rücksichtslose, egoistische, unempathische, verwilderte, verrohte, hinterwäldliche, kleine Barbaren!!!
Warum betreiben sie es so
suptil?
Warum im Deckmantel der
Nacht?
Damit du sie nicht immer gleich
wiedererkennst, weil du müde bist und es meistens noch dunkel ist?!
Drückt doch direkt das
Kopfkissen auf mein Gesicht, anstatt mich 6 Wochen lang, Nacht für Nacht dem innerlichen Wahnsinn so nah zu treiben...
Ich nenne ab jetzt in einer
Herberge schlafen, russisch Roulette!
Wenn mich jemand fragt ob man
vor was Angst haben muss, ganz alleine, so weit von daheim, dann kann ich nur sagen:
Nehmt euch in acht vor den
Herbergen und deinen Bettnachbarn!
Tagsüber die liebsten Menschen
und nachts werden sie zu Michael Myers aus Halloween.
Soaaaaaa....
Ich bin dann mal wieder
unfreiwillig aufgestanden und stehe um 7:30Uhr Wanderfertig im Garten!
Es ist noch nicht mal
hell!
Was soll das !!!
Die beiden Polinnen sind schon
los und Johanna schrieb mir, das sie den Sonnenaufgang sehen wollten und ich sie bestimmt einholen würde.
Ich hab dann erstmal noch nen
Orangensaft getrunken, eine geraucht und auf den ersten Sonnenstrahl gewartet.
Als es dann soweit war, war
auch Danni da, die Iatlienerin aus NRW.
Wir beschlossen dann zusammen
zu laufen und starteten so gegen 8:15Uhr in heller Erleuchtung des Tages.
Danni erzählte mir, das sie
letztes Jahr schonmal den Camino gelaufen ist und teilweise wegen einer Verletzung, mit dem Bus ein paar Etappen überspringen musste.
Da sie das nicht auf sich
sitzen lassen wollte und generell gefallen am wandern gefunden hatte, hat sie dieses Jahr es erneut als Projekt angegangen.
Doof nur, das sie dieses Jahr
kurz vor Start wieder genau die selbe Verletzung erlitt.
Der Muskel von der Hüfte bis
zum Knie schmerzt wohl bei jedem An oder Abstieg.
Das nenne ich echt mal
Glück.
Die Ärzte haben ihr wohl
geraten, erst garnicht an zu treten dieses Jahr.
Einer wollte sie fit spritzen,
der andere hat dann gesagt, ne das geht nicht, sie darf wenn nur ohne Rucksack laufen.
Sie solle sich dann halt
jemanden hier suchen, der ihren Rucksack schleppt.
Sie ist trotzdem angetreten und
hat auch ihren Rucksack alleine getragen.
Eigentlich war sie mit ner
Gruppe anderer Italiener unterwegs, aber sie musste zwischen durch aussteigen, weil es garnicht mehr ging mit dem Bein.
Zudem war sie letztes Jahr den
kompletten Camino ohne Blasen gelaufen und nun hatte sie nach 300 km schon 2.
Lief also richtig gut für
sie.
Ich bete wirklich, das ich bis
zum Ende so weiter machen kann, wie jetzt.
Es ist ein Wunder, das ich, die
weltgrößte Sofakartoffel der Welt, so ungeschunden diesen Weg hier ablaufe.
Ich hatte nie einen Zweifel
daran, das ich 800km schaffen könnte, aber ich war natürlich auf alles mögliche gefasst, was mir diesen Weg zur Hölle machen würde.
Wieviel Witze ich mir vorher
anhören durfte, das ich die letzten km wenn überhaupt nurnoch auf allen 4 krabbeln werde...
Es ist ein Wunder, wie sehr man
daheim mit kleinen weh wehchen zu kämpfen hat, wie sehr man denkt, das sein Körper völlig im Eimer ist und dann geht man hier hin und reißt Dinge, die andere trainierten nicht mal
schaffen.
Danni erzählte mir von einer
Dame, die glaube ich 19 Jahre alt und angeblich Mitglied in einem Wanderverein war.
Sie hatte Danni gefragt, ob sie
sich auf den Weg vorbereitet hätte, da das ja sonst ganz schön mutig von ihr wäre.
Sie wünschte ihr viel Glück und
war äußerst selbstbewusst, das sie es durch den Wanderverein ganz selbstverständlich bis Santiago schaffen würde.
Nach 3 Tagen und gerade mal 7
gelaufenen Kilometer hat sie dann abgebrochen und konnte nicht mehr.
Auch irgendwelche Schmerzen,
die vermutlich durch übertreiben am ersten Tag zustande kamen.
Nicht umsonst steht im
Reiseführer, das man am ersten Tag besonders vorsichtig sein soll, da viele Pilgerern dort direkt schon Füße und Knie ramponiert hatten.
Bis jetzt hatte ich ja
persönlich noch keine Aussteiger kennengelernt, nur welche die den Weg von vornherein nur 1-2 Wochen eingeplant hatten.
Danni kannte wohl schon
2.
Halten wir fest, es ist also
wirklich kein Selbstläufer.
Es gibt wohl genügend die nicht
die ganzen 800 km gehen und auch nicht schaffen.
Ich bleibe hart.
Meine Pflegerituale mit
Voltareen und Hirschtalg bleiben fester Bestandteil meines zu Bett gehens und meines aufstehens.
Ibuprofen habe ich schon lange
keine mehr genommen.
Die ersten Tage brauchte ich
alleine nur für die innere Sicherheit eine morgens.
Später hab ich dann zum Mittag
mal eine genommen, damit die Füße und Beine auf den letzten km nicht mehr so weh tuen!
Das habe ich wie gesagt
eingestellt!
Der Körper
funktioniert!
Am Anfang fingen die Füße bei
10 km an zu schmerzen , dann war es nach 15 km und mittlerweile schmerzen sie erst bei 25 km.
Allerdings auch ohne
Rucksack.
Mit Rucksack würde ich sagen
zwischen 15-20 km.
Dennoch merkt man einfach, das
sich der Körper langsam dran gewöhnt.
Ich bin wirklich gespannt was
nach 800 km aus mir geworden ist.
Beim Mittag hatten wir dann
Johanna und Goshia eingeholt.
Sie waren bei der Halbzeit in
einem Lokal eingekehrt, welches direkt am Anfang des Dorfes auf die Pilgerer wartete.
Als wir kamen, dachte ich, sie
setzen sich zu uns rüber, aber nur Johanna kam und rauchte eine mit uns, danach wollte Goshia unbedingt weiter.
So langsam machte sich das
Gefühl immer mehr in uns breit, das Goshia mich unbedingt los werden wollte und deswegen auch Danni in der Herberge anbrachte, damit ich jemanden in meiner Sprache zum schnacken
habe.
Andeutungen von Johanna wiesen
deutlich drauf hin.
Dazu muss man sagen, das Goshia
diesen Weg ja nun auch zum zweiten Mal läuft und ein Grund das versterben ihrer Mutter ist.
Johanna, hatte sichtlich
genossen neue Leute kennen zu lernen und sich mit denen auszutauschen.
Zuhause verlangte ihr die
Familie alles ab und es war seit langem das erste, dass sie mal wieder nur auf sich selbst schauen konnte und einfach Gott und die Welt kennenlernen durfte.
Wieder mal ein Zeichen für
Ehen, die nur noch existieren , weil die Leute für die Ehe kämpfen wollen und sich dabei völlig aufgeben.
Warum geben so viele Menschen
ihr wahres Ich auf , nur um den Kompromiss mit dem anderen Partner zu finden und anschließend unglücklich zu leben?
Wenn jemand nicht so sein darf
wie er will, ist die Beziehung auch nicht richtig für die Person.
Leider sieht man das so
oft!
Und 20 Jahre später sind die
Menschen dann den Tränen nah, wenn sie mal wieder nur für sich etwas tuen dürfen.
Also liebe Menschen , verstellt
euch nicht!
Seit wie ihr seit und wenn euer
Partner euch so nicht akzeptiert oder verändern will, dann zieht weiter.
Niemand ist geboren worden um
anderen Menschen zu gefallen, sondern um sich selbst zu verwirklichen , mit den Menschen die einen so lieben wie man ist!!!
Das heißt nicht alles hin zu
schmeißen nur weil es mal nicht klappt, diese Bewegung sehen wir auch an jeder Ecke!
Mal mehr kommunizieren und
schauen, ob man wirklich zusammen passt, würde einigen Pärchen schonmal etliche unglückliche Ehejahre ersparen.
Zurück zu Goshia und Johanna,
die also aus völlig unterschiedlichen Gründen auf dem Camino waren.
Goshia wollte vermutlich
alleine sein, bzw. alleine mit Johanna sein und Zeit zum nachdenken haben.
Johanna wiederum wollte gerne
Menschen kennenlernen und einfach ne schöne Zeit verbringen.
Als wir also drauf kamen, das
Goshia mich mit dem vorstellen von einer Landsfrau abschütteln wollte, habe ich beschlossen, die beiden alleine zu lassen und mit Danny erstmal weiter zu ziehen.
Auch wenn Johanna sich jedesmal
gefreut hat uns zu sehen, waren die Zeichen von Goshia sehr eindeutig.
Fand es nur irgendwie schade
für Johanna, da sie ja eigentlich nichts dafür konnte.
Der Camino wählt die
Geschehnisse wie er es für richtig hält und somit hinterfrage ich garnicht mehr.
Mit Danni war es ganz
entspannt!
Sie redet generell nicht viel
und kämpft auch sehr gerne für sich selbst.
Somit musste ich weder
ellenlose Dialoge befürchten und noch das ich jede 2 m anhalten musste, weil sie nicht mehr kann.
Man muss mal einfach schauen,
wer so alles den Camino läuft!
Da hast du ja wirklich alles
dabei.
Das Problem ist aber wie im
Leben auch, man grüßt sich, man wünscht den anderen nur das beste, man hört jedem auch mal ein Stündchen zu, aber man möchte sich nicht mit jedem nen ganzen Tag am selben Fleck
bewegen.
Wenn ich Revue passieren lasse,
habe ich mir immer die toughen, humorvollen, sarkastischen und weltoffenen Wegbegleiter gesucht.
Melie war ne Ausnahme, aber da
bin ich ja auch noch der Meinung, das ich sie einfach nur ein wenig aufpeppeln sollte.
„Nicht bummeln“
Das wird sie vermutlich Zuhause
noch Monate daran erinnern, wie ich vor ihr her lief und es stets rief, wenn sie ein wenig langsamer wurde ;)
Einzelne Männer hast du fast
nie gesehen, da sie schnell an andere Gruppen angeschlossen waren, oder mit ihrer Frau da waren.
Genauso sind viele Eigenbrödler
dabei, die auch zu verstehen geben, das man mal hallo sagen darf, aber sich bitte nicht dazu setzen soll.
Man folgt diesen Zeichen, da
man jeden seinen eigenen Camino genießen lassen will.
Wie gesagt, Danni schien locker
zu sein und fluchte auch mal gerne, was vermutlich dem italienischen Temperament geschuldet war.
Somit war sie schonmal keiner
von denen, die Sonntags zum Panflöte spielen geht.
Da wären die Unterhaltungen
dann doch die falschen für mich ;)
An dem Tag sollten wir
eigentlich laut Etappenplaner 25,28 km nach Fromista laufen.
Da der nächste Tag aber nur 18
km vorzuweisen hatte, beschlossen wir noch ein Dorf weiter zu gehen. Um am nächsten Tag 17km von der übernächsten Etappe mit zu reißen.
Insgesamt hieß das für heute
dann 28 km was schon ne Ansage war, vorallem wenn du weißt, das du das diese eigentlich garnicht gehen müsstest.
15-18 km sind aber einfach zu
wenig.
Da kommst du um 1Uhr an und
bist null ausgelastet.
Geschweige denn, das ich
garnicht wüsste, was ich den ganzen Tag noch treiben sollte.
Muss ich mir unbedingt für
zuhause merken.
Anstatt sinnlos auf der Couch
rum zu liegen, einfach noch was produktives machen, damit du nur 2-3 Stunden abends noch zum runter kommen hast und dann schließlich ins Bett gehst.
Vielleicht entdecke ich hier
endlich einen verloren geglaubten Rythmus wieder, der auch wirklich gut für mein Wohlbefinden wäre.
Man denkt so oft, wenn man
nichts macht und sich ausruhen kann, das man automatisch Energie tanken würde, aber so oft liegst du tagelang auf der Couch und fühlst dich trotzdem die ganze Woche wie
gerädert.
Beste Anzeichen dafür, das der
Körper was ganz anderes braucht.
Um ca 15Uhr kamen wir endlich
an.
Macht sich schon bemerkbar,
wenn man früh startet.
Trotz 28 km ist man realtiv
zeitig fertig.
Zudem umgeht man die momentan
wirklich erdrückende Hitze, die täglich gegen 15-16Uhr ihren Höhepunkt findet.
Danni ist ist auch eine
Herbergs-Verfechterin, somit hieß es für mich für heute Abschied nehmen.
Ich konnte heute definitiv in
keiner Herberge schlafen.
Gegen Mittag hatte ich was
cooles auf booking gefunden, was zwar nicht ganz günstig war, aber wie ein wahres Schmuckstück auf dem Camino wirkte.
Ein kleines Hotel mit
Dachterasse und aufgebaut wie ein kleines Schlösschen.
Mein Zimmer war 2 Stockwerke
unter dem dem Erdgeschoss und man musste wie durch eine Art Gewölbe um zu den Zimmern zu gelangen.
Hier fühle ich mich
wohl!
Genau was ich nach so einem Tag
brauchte.
Nachdem ich duschte, eine
kleine Siesta gemacht hatte, die Terrasse und den Ausblick genoss, machte ich mich auf den Weg ein kleines Restaurant zu suchen.
Als ich ein paar Straßen später
ein Biergarten fand, dachte ich mir, das man da mal rein schauen könnte.
Da waren dann alle
wieder.
Johanna, Goshia, Becky die
Amerikanerin und auch Danny.
Zudem einige bekannte Gesichter
die man so schon des Öfteren auf dem Camino gegrüßt hatte.
Die älteren Herrschaften sind
da dann immer ganz euphorisch, wenn sie dich abends irgendwo wieder sehen.
Manche umarmen dich dann,
obwohl du noch nie ein Wort mit Ihnen gewechselt hast.
Mensch das bräuchte Deutschland
auch mal.
Einfach gegenseitig umarmen,
anstatt andauernd zu lästern, oder sich ständig nur gegenseitig zu kritisieren ..
Irgendwie versteht man dann
doch, warum so viele Menschen den Camino lieben.
In der Zeit ist all das
Negative so weit weg.
Ich habe mich bis jetzt erst 1x
aufregen müssen.
Bei der Geschichte mit dem Foto
von dem Schaufenster, als Melie noch dabei war.
Ok, ja ich weiß und andauernd
beim aufstehen in den Herbergen ;)
Aber sonst ist es
zwischenmenschlich einfach herrlich entspannt.
Man ist soweit weg von diesen
Zwängen von Zuhause!
Ich frag mich wirklich, was man
davon hat sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.
Arbeitskollegen die dich beim
Chef schlecht machen, Freunde die dir vorwerfen das du keine Zeit für sie hast, Partner die immer von sich meinen sie wären super entspannt, aber keine Gelegenheit auslassen um irgendwelche
Spitzen in deine Richtung zu werfen, der Nachbar der sich beschwert, weil du nach 22 Uhr zu laut lachst, ganz Deutschland was sich laut Presse gerade im riesen Krieg zwischen links und rechts
befindet, nen Halbtürke der öffentlich rum heult weil er den Preis seiner Feigheit nicht akzeptieren will und somit weitere keile in die Gesellschaft haut, eine Nachrichtenflut,die jeden Tag
suggeriert als müssten wir alle nur noch Angst haben, wenn wir vor die Tür gehen, Behörden die dir das Leben mit ihren völlig in die Jahre gekommenen Verfahrensanweisungen zur Hölle machen,
Arschgeigen die in Massen in Führungspositionen kommen und andere Menschen wie Stückvieh behandeln, weil sie nicht in der Lage sind mal ein Buch über Softskills im Unternehmen zu lesen, bzw.
sie Menschlichkeit in der Berufswelt nicht interessiert...
Oft habe ich im Leben gehört,
das ich vieles im Leben nicht Ernst nehme und über viele Dinge doof grinsen würde.
Ich kann nur eins sagen, auch
wenn ich hier und da mich mal doch aufregen kann, geht mir das alles mittlerweile am popo vorbei.
Dieser Neid , diese Missgunst
und dieser Hass unter Menschen...
Soll jeder das machen was er
für richtig hält im Leben, ich lasse mich davon nicht mehr anstecken..
Vorher schon nicht und jetzt,
wo ich am Camino sehe, dass es definitiv ohne geht und jeder jeden Tag einfach nur sein Tagesziel erreichen will, das man garkein Grund hat sich das Leben gegenseitig so schwer zu machen,
jetzt erst recht nicht mehr.
Wenn ich wieder da bin, lasse
ich mich durch niemanden mehr aufregen.
Jede Sekunde ist eine
vergeudete Sekunde!
Freiheit für alle und Toleranz
für jeden, der niemanden schadet.
Amen ;))
Und so genoss ich den Abend,
bekam wieder mal gutes Essen und trank wieder den ein oder anderen leckeren Sangria.
Johanna und ich rauchten noch
1-2x eine zusammen, wo sie mir bestätigte das es ihr schönster Urlaub seit 20 Jahren gewesen wäre und sie mega traurig ist, morgen schon wieder heim zu müssen.
Leider hat sie nicht länger
frei bekommen und somit hat sie keine andere Wahl.
Am Ende hatte Johanna noch
Tränen in den Augen, da sie traurig war, das alles vorbei sei.
Becky aus Amerika war ihr wohl
sehr ans Herz gewachsen und sie nahm der Abschied sichtlich mit.
Sie verabschiedete sich dann
noch herzlich von mir und zog mit glasigen Augen von dannen.
Goshia sagte noch nicht mal
Tschüss, womit dann ein für alle mal ihre Sicht zu den Dingen gwklärt gewesen ist.
Ich kehrte in mein Hotel zurück
und genoss noch eine Zigarette auf der wunderschönen Dachterasse bevor ich dann völlig fertig vom Tag in mein Bett viel und noch immer nicht Weiter Tagebuch führen konnte.
Wenn du abends nach deinen km
Märschen, mit den Leuten bis ~22Uhr bei gutem Essen und Sangria sitzt, hälst du die Augen keine Sekunde mehr offen , wenn du dann mal endlich liegst.
Zudem muss ich sagen , das ich
langsam merke, das sich was am Camino verändert.
Also nicht der Camino selbst,
sondern meine Sicht auf den Camino.
Genau kann ich es aber noch
nicht benennen und somit halte ich mich gerne ein paar Tage zurück um die Tage dann treffender zu beschreiben.
Wie gesagt möchte ich nicht
einfach schreiben;
„Heute bin ich 25 km gelaufen
und morgen mach ich wieder das gleiche“.
Das wäre auch für meine
Memoiren ziemlich langweilig ;)
Einige Leute lesen mein
Tagebuch mit um zu schauen ob was mit einem passiert.
Welche Wirkung sowas auf einen
hat und ich kann jetzt schonmal sagen, da passiert was.
Mehr dazu werde ich euch
bestimmt in den nächsten Tagen verraten können ;)
Heute Klinke ich mich mal
wieder aus und freue mich riesig auf die morgigen 32 km.
Meine Füße höre ich jetzt schon
schimpfen... ;)
Anekdote des Tages:
Lebe nicht das Leben wie andere es gerne von dir hätten, sondern lebe das Leben was du auch wirklich leben willst.